Friedens- und Konfliktforschung in Münster
Vier herausragende junge Friedens- und Konfliktforscherinnen kommen im Rahmen der „Münster International Peace Research Initiative“ nach Münster.
Im Dezember haben wir euch hier auf dem Friedensblog von mipri, der „Münster International Peace Research Initiative“ des Welcome Centres der WWU berichtet. Im Rahmen des Projektes hat die WWU Forschungspreise für junge Wissenschaftler*innen ausgeschrieben, die auf dem Gebiet der Friedens- und Konfliktforschung tätig sind.
Auf seinen Aufruf hin hat das mipri-Team eine große Anzahl von spannenden Bewerbungen aus der ganzen Welt erhalten. Mit dabei waren unter anderem Forschungsprojekte aus den USA, Japan, Italien, Pakistan, Honduras, Brasilien und Russland. Aus all diesen Einsendungen wurden vier Wissenschaftlerinnen ausgewählt, die nun nach Münster kommen und hier im Rahmen ihrer Forschungen mit einer*einem Wissenschaftler*in der Uni Münster zusammenarbeiten werden.
Der aktuelle Krieg in Europa führt uns in aller Aktualität und Schärfe vor Augen, wie grundlegend und entscheidend die Erforschung der Entstehung und Dynamik von Konflikten und die wissenschaftliche Ermittlung von möglichen Lösungsansätzen sind. mipri bringt Münster als Forschungsstandort für Friedens- und Konfliktforschung weiter nach vorne und hilft dabei, Wissen für die Lösung und Prävention von Konflikten weltweit zu generieren.
Die interessanten und beeindruckenden Projekte, der Wissenschaftlerinnen, die dank mipri nun nach Münster kommen, wollen wir Euch natürlich vorstellen. Wir bedanken uns herzlich bei mipri für die Exposés und die Bilder der Siegerinnen und sind gespannt auf die Erkenntnisse und Ergebnisse, die die Wissenschaftlerinnen hier in Münster gewinnen werden.
Weitere Infos zu mipri findet Ihr hier.
Die MIPRI-Preisträgerinnen
Angela Chesler ist Doktorandin an der University of Notre Dame und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Belfer Center for Science and International Affairs der Harvard University. Chesler untersucht die Überschneidung der Politik globaler Umweltkrisen mit internationaler Sicherheit und Frieden. In Ihrem Forschungsprojekt „Natural Disasters, Displacement, and Intractable Wars“ erforscht Chesler die Auswirkungen von ökologischem Wandel auf Migration und Konflikt. Ihre Forschung zeigt, wie Umweltmigration die Dynamik von gewalttätigen Konflikten beeinflusst und wie sie Kriege verlängert und intensiviert.
Twitter: @angelamchesler
Alyssa Bernstein ist Rechtsanwältin und erforscht den Widerstand und die Organisation politischer Gefangener in langwierigen Konflikten. In ihrer Doktorarbeit an der Queen’s University Belfast School of Law setzte sich Bernstein mit der palästinensischen politischen Organisation und dem Widerstand in israelischen Gefängnissen auseinander. Berstein erwarb einen Juris Doctor an der Harvard Law School und einen Abschluss in Modern Middle East Studies an der Yale University. Besonders interessieren sie in Ihrer Forschung die Fragen danach, wie Menschen entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt, wen sie als ihre Feinde wählen, wie sie andere überzeugen, ihnen zu folgen und wie man nach Feindschaft zum Frieden zurückkehren kann.
Magdalena Viktoria Kuyterink promoviert am European University Institute in Florenz. Sie hat einen Abschluss der niederländischen Tilburg University und befasst sich in ihren Forschungen mit Fragen der Volkswirtschaftslehre, der Industriewirtschaft, der Mikroökonomie, Institutionen und Organisationen aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln, wie Rechtswissenschaft, Management, Politikwissenschaft, Bildung und Gesundheit. In Münster wird Kuyterink über Allianzen und Sanktionen in internationalen Konflikten, auch mit Blick auf den aktuellen Krieg gegen die Ukraine, forschen. Das Projekt wird von Professor Dr. Thomas Apolte und Dr. Lena Gerling begleitet, und geht der Frage nach, ob eine Abschaffung der Erfordernis einer Einstimmigkeit zu sozial effizienteren Ergebnissen führen kann.
Website von Magdalena Viktoria Kuyterink
LinkedIn Magdalena Viktoria Kuyterink
Twitter: @Kuyterink
Saira Bano Orakzai ist Pakistans erste Promovendin im Feld der Friedensforschung. Sie war Inaugural Chevening Fellow an der University of Oxford, Charles Wallace Fellow und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Harvard University. Saira Bano Orakzai wurde in der Encyclopedia of Violence, Peace and Conflict und im Bereich indigener Friedenskonsolidierung, der Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus, Konflikttransformation, Friedensbildung und religiös-kultureller Friedens- und Konfliktforschung veröffentlicht. In ihrem Projekt forscht Saira Bano Orakzai zu Bacha Khans Philosophie der Gewaltlosigkeit.
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