Was bedeutet „Frieden durch Dialog“?

„Frieden durch Dialog“ steht für Geschichte und Zukunft, Reden und Zuhören, Münster und Europa. In Münster erinnern wir unter diesem Motto an unsere Geschichte als Stadt des Westfälischen Friedens, dem ersten Verhandlungsfrieden in der Geschichte Europas: Der Dreißigjährige Krieg tobte weiter, während 1643 in Münster und Osnabrück erstmalig Vertreter der europäischen Mächte für die Friedensverhandlungen zusammentrafen. Fünf Jahre lang wurden hier in Münster ausdauernd und geduldig mühsame Verhandlungen über politische und konfessionelle Konflikte geführt, die 1648 endlich in einen bis dahin beispiellosen Friedensvertrag mündeten.

In Erinnerung an dieses Ereignis wurde in Münster mit „Frieden durch Dialog“ ein Friedensprofil entwickelt, das die Tradition aufrechterhält, Konfliktlösung und Friedenssicherung durch Verhandlung und Vermittlung zu erreichen. Auch heute engagieren sich in Münster viele Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, aus Kultur und den Religionsgruppen für einen „Frieden durch Dialog“. In diesem Blog stellen wir sie und ihre Arbeit vor.

Das Friedensbüro

Seit 2016 gibt es bei Münster Marketing ein Friedensbüro für die Stadt Münster. Als Ansprechpartner für alle, die sich in Münster für „Frieden durch Dialog“ engagieren, ist das Friedensbüro Netzwerkstelle und Kontakt in die Stadtverwaltung für die Zivilgesellschaft, Religionsgemeinschaften und andere Akteur*innen der Friedensarbeit. Das Friedensbüro betreut auch das Europäische Kulturerbe-Siegel und arbeitet gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen daran, das Siegel und die damit verbundenen Ideen und Werte in Münster sichtbar zu machen.

Auf diesem Blog berichtet das Friedensbüro über Münster als Stadt des Westfälischen Friedens und über die vielfältige und spannende Friedensarbeit die bis heute hier geleistet wird.

Und so erreicht Ihr das Friedensbüro

Stadt Münster
Der Oberbürgermeister
MÜNSTER MARKETING
Friedensbüro
Klemensstraße 10
Stadthaus I, Zi. 3.037
48143 Münster
Tel: +49 (0) 251/ 492-2759
Fax: +49 (0) 251/ 492-7954
schmidtanne@stadt-muenster.de
friedensbuero@stadt-muenster.de

Die AG Frieden

Die AG Frieden ist die gewählte Vertretung der zivilgesellschaftlichen Gruppen und Religionsgemeinschaften in Münster. Ihre Mitglieder werden auf der Münsteraner Friedenskonvokation, einem gemeinsamen Treffen der Friedensakteur*innen, gewählt. Gemeinsam mit dem Friedensbüro arbeitetet die AG Frieden an der Umsetzung der vom Rat der Stadt Münster beschlossenen Aufträge und Empfehlungen und fördert Projekte im Themenfeld „Frieden durch Dialog“.

Die aktuelle AG Frieden bilden Jewgenij Arefiev von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Münster (DFG-VK Münster) und Rixa Borns von der Friedensinitiative in Münster (FIM) als Vertreter*innen der zivilgesellschaftlichen Gruppen und Daniel Kim Hügel von pax christi Münster und Dr. Abdul Hadi Al Nahlaoui vom Christlich-Islamischen Arbeitskreis Münster (CIAK) als Vertreter der Religionsgemeinschaften. Als Vertreterin des Integrationsrates der Stadt Münster arbeitet Katy Karen Cordeiro dos Santos mit dem Friedensbüro Münster und der AG Frieden zusammen.

AK 1648 – Dialoge zum Frieden

Der Arbeitskreis „1648 – Dialoge zum Frieden“ ist einer der Facharbeitskreise in der Allianz für Wissenschaft Münster, dem Zusammenschluss der Hochschulen und der Stadt. Er hat die vom Rat der Stadt beschlossene Aufgabe, die Wissenschaftsstadt Münster im Themenfeld „Westfälischer Frieden“ zu positionieren. Leiter des Arbeitskreises ist Prof. Dr. Alfons Kenkmann.

Der Arbeitskreis kuratiert die jährliche Programmwoche „Dialoge zum Frieden“. Das Konzept sieht vor, ausgehend von dem Potenzial friedlicher Konfliktlösung durch Verhandlung und Dialog, das aus dem historischen Geschehen der Jahre 1643 bis 1648 ableitbar ist, Aktivitäten und Veranstaltungsprogramme für den in Politik und Gesellschaft aktuellen Themenbereich „Friedensstiftung, Friedenssicherung und Konfliktprävention“ zu entwickeln.  Wiederkehrende Programmbausteine sind die Schülerakademie in Kooperation mit dem Franz Hitze Haus, das Treffen der Religionsgemeinschaften aus Münster und Osnabrück sowie weitere Veranstaltungsformate wie zum Beispiel Podiumsdiskussionen, Vorträge, Lesungen, künstlerische Projekte.

Das Europäische Kulturerbe-Siegel

Seit 2015 sind die Rathäuser von Münster und Osnabrück als „Stätten des Westfälischen Friedens“ gemeinsam Träger des Europäischen Kulturerbe-Siegels. Das Siegel wird seit 2013 an Kulturdenkmale, Kulturlandschaften oder Gedenkstätten verliehen, die wichtig für die Idee, Geschichte und Werte Europas sind. Als „Stätten des Westfälischen Friedens‟ haben Münster und Osnabrück das Siegel erhalten, da der Friedenschluss einen Schlüsselmoment in der europäischen Geschichte darstellt: Mit dem Westfälischen Frieden wurde erstmals in Europa ein Frieden durch Verhandlungen, nicht durch Waffengewalt herbeigeführt. Hier gibt es weitere Infos zum Europäischen Kulturerbe-Sigel und eine Liste aller Siegel-Stätten.

Münster und Osnabrück sind auch Mitglied bei EHL@N, dem neu gegründeten Netzwerk der Europäischen Kulturerbe-Stätten. EHL@N findet Ihr auf Facebook und auf Instagram.

Der Friedenskulturmonat

Jeden September organisieren die Friedensakteur*innen in Münster den „Friedenskulturmonat“.  Mit dieser Veranstaltungsreihe zu friedenspolitischen Themen schaffen die vielen verschiedenen Gruppen und Organisationen der Stadtgesellschaft seit 16 Jahren eine lebendige Friedenskultur in Münster.