Atomwaffenverbotsvertrag tritt in Kraft
Münsteraner Friedensgruppen veranstalten Mahnwache
Liebe Leser*innen des Friedensblogs,
An diesem Freitag, dem 22. Januar 2021, tritt der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Im Jahr 2017 hatten die Vereinten Nationen den Vertrag zur Unterzeichnung freigegeben und am 24. Oktober 2020 (zufälligerweise dem Jahrestag der Unterzeichnung der Westfälischen Friedensverträge in Münster) ratifizierte die Republik Honduras als 50. Staat den Vertrag. Damit konnte der Atomwaffenverbotsvertrag rechtlich in Kraft treten, so dass die Entwicklung und Produktion, das Testen und der Besitz von Atomwaffen ab dem 22. Januar 2021 verboten sind. Diese rechtliche Bindung gilt allerdings nur für die Staaten, die dem Vertrag auch beitreten. Bislang wurde der Atomwaffenverbotsvertrag von 86 Staaten unterzeichnet und von 51 Staaten ratifiziert. Die Atommächte, die aktuell schätzungsweise über rund 13.400 Nuklearwaffen verfügen, sind dem Vertrag nicht beigetreten. Auch die Bundesrepublik Deutschland hat den Vertrag bislang noch nicht unterzeichnet.
Das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages nehmen die Friedensgruppen in Münster als erneuten Anlass, um auf die große Bedeutung des Vertrages hinzuweisen und darüber zu informieren. Am Freitag veranstalten sie eine Friedensmahnwache vor der Lambertikirche.
2012 ist Münster auf Beschluss des Rates der Organisation „Mayors for Peace“, der „Bürgermeister für den Frieden“ beigetreten. Dieses weltweite Netzwerk geht zurück auf eine Initiative der japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki und folgt der Überlegung, dass Bürgermeister*innen verantwortlich für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürger*innen sind. Mittlerweile gehören den Mayors for Peace rund 8.000 Mitglieder an, darunter 700 Städte in Deutschland. Die Mayors for Peace setzen sich für die Abschaffung von Atomwaffen ein und sind eine der Partnerorganisation von ICAN, der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt.
Nach einem Antrag der SPD-Ratsfraktion und der Bitte der Münsteraner Friedensgruppen, unterzeichnete Oberbürgermeister Markus Lewe 2019 den ICAN-Städteappell zum Verbot von Atomwaffen. Zusammen mit weiteren Städten und Kreisen in Deutschland stellte der Oberbürgermeister fest: „Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“ Anlässlich des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrages möchten die Friedensgruppen nun den Rat der Stadt Münster dazu auffordern, sich dafür einzusetzen, dass auch die Bundesrepublik Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet.
Die Friedensmahnwache der Friedensgruppen findet am Freitag, 22. Januar 2021, von 17 bis 18 Uhr vor der St. Lamberti-Kirche unter der Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln statt. Weitere Informationen findet Ihr hier: http://dfgvk.blog.muenster.org/
OSTERBOTSCHAFT
Spielet lieber die Gitarre,
Als zu tragen eine Knarre.
Jesus wurde ans Kreuz geschlagen,
Liebe und Frieden seine Botschaft.
Wir wollen sie weitertragen,
Dafür einsteh’n mit aller Kraft.
Für die Zukunft des Planeten,
Weg mit den Atomraketen.
Hunger und Not sind auf der Welt,
Steckt nicht in die Rüstung das Geld.
Nein zu den Waffenexporten,
Dafür Klimaschutz allerorten.
Hiroshima, Nagasaki –
Tschernobyl, später Fukushima.
Millionenfach unsägliches Leid,
Umweltkollaps und Strahlentod;
Die ganze Menschheit ist bedroht,
Etwas zu tun ist an der Zeit.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Vielen Dank, lieber Herr Kirmse, für die Osterbotschaft und die herzlichen Grüße! Wir freuen und darüber, dass der Friedensblog sogar eine Leserschaft im schönen Thüringen hat. Viele Grüße und alles Gute! Anne Schmidt