Münster für Frieden
Auf ihrem Weg zum Stadthaus I kommt Maren jeden Tag an dem blühenden Schriftzug an der Promenade vorbei. Hier schildert sie uns ihre Gedanken zu „Münster für Frieden‟.
Unsere Stadt ist grün. Ob der Rhododendron im Schlossgarten, die Kastanien im Boniburger Wald oder die Lindenallee der Promenade: überall Natur pur. Gerade die Promenade als Fahrradautobahn und Laufstrecke wird von Arbeitenden, Studierenden und Freizeitsportlern gleichermaßen stark frequentiert. Auch ich fahre seit Beginn meines Praktikums in der Öffentlichkeitsarbeit von Münster Marketing nahezu täglich unter den grünen Linden hindurch und erfreue mich an der friedlichen Idylle unseres beschaulichen Münsters.
Doch derweil ich unbeschwert über den Asphalt radele und mein größtes Problem der andauernde Gegenwind zu sein scheint, wird mir seit einiger Zeit immer wieder deutlich vor Augen geführt, dass diese Unbeschwertheit keineswegs selbstverständlich ist: Am Kanonengraben setzt Münster ein ganz klares und zugleich blühendes Zeichen für den Frieden. Während in den vergangenen Jahren hier noch der Schriftzug „Münster bekennt Farbe“ erblühte, der auf ein buntes und vielfältiges Münster verweisen sollte, bilden in diesem Jahr aufgrund des aktuellen Kriegs in der Ukraine rund 14.000 Eisbegonien das Statement: „Münster für Frieden“. Gerahmt wird der rote Schriftzug durch leuchtend pinke Blumenformen. In der Mitte ist eine weiße Friedenstaube sowie die ukrainische Flagge zu sehen.
Binnen eines Jahres hat sich das vielfältige und bunte Europa gewandelt. Mitten in seinem Herzen tobt der Krieg. Während ich mit dem Gegenwind kämpfe, kämpfen die Menschen tausend Kilometer weiter um ihr Leben. Das stimmt zutiefst nachdenklich.
Immer wieder bleiben Passanten stehen, um die imposante Farbenpracht zu bestaunen. „Münster für Frieden“ – eine Aussage, die nicht nur aufgrund der Größe von 5 Metern Höhe und mehr als 70 Metern Breite sehr eindrücklich ist. Dass sich Münster, die Stadt des Westfälischen Friedens, in diesem Jahr für Frieden ausspricht, ist richtig. Gleichzeitig wird uns dadurch aber auch aufgezeigt, dass Frieden nicht selbstverständlich ist – auch nicht in Europa. Frieden ist fragil und muss aktiv von jedem Einzelnen von uns gewollt und geschützt werden.
Die Eisbegonien selbst sind übrigens alles andere als zerbrechlich. Sie gelten als besonders robust: von den Promenadenkaninchen werden sie nicht angefressen, sie benötigen nur wenig Wasser. Die Eisbegonien und der Schriftzug „Münster für Frieden“ werden so den gesamten Sommer über blühen.
Viele Grüße
Maren
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