Das Treffen der Religionsgemeinschaften aus Münster und Osnabrück 2024
Am 11.11.2024 fand das jährliche Treffen der Religionsgemeinschaften im Friedenssaal zu Osnabrück statt. Dieser Blogbeitrag möchte einen kleinen Einblick in das Geschehen bieten.
Andächtig lauschten etwa 60 Personen aus 30 Religionsgemeinschaften gemeinsam mit dem münsteraner Oberbürgermeister und der osnabrücker Oberbürgermeisterin dem Gesang des Chores der ukrainischen Gemeinde Osnabrück, während das leichte Flackern der Kerzen in der Mitte des Friedenssaales dessen festlichen Charakter noch weiter unterstrich. Nach Grußworten der OberbürgermeisterInnen der beiden Städte stellten drei SchülerInnen der Ursulaschule Osnabrück ihre Sicht auf ein interreligiöses Zusammenleben dar, bevor bei einem gemeinsamen Essen Raum für Dialog und Austausch bestand.
Bereits dieser kurze Umriss der Szenerie des Treffens kann als Symbol für dessen Inhalt stehen: seit 17 Jahren treffen sich die Religionsgemeinschaften aus Münster und seit 2015 auch aus Osnabrück, um im Geiste des Westfälischen Friedens gemeinsam ein Zeichen für Dialog und Toleranz zu setzen. Dabei wird der Dialog traditionell durch das Entzünden eines Friedenslichtes durch jede anwesende Gemeinschaft ergänzt, das als Flamme der Hoffnung gegen die Düsternis unserer mehr und mehr durch Konflikte und Krisen geprägte Zeit dienen soll.
So begannen auch beide Oberhäupter der Städte ihre Grußworte mit der Erschütterung nicht nur über die weltweite, von über 50 Kriegen geprägte Lage, sondern auch über die zusehende Bedrohung des inneren gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dabei ist es umso wichtiger das Gemeinsame zu suchen und das Verbindende zu stärken und so Vielfalt nicht als ein Hindernis, sondern als Fundament zu begreifen, auf dem wir aufbauen können. Die Selbstbezeichnung als Friedensstadt, so sagte Markus Lewe, dürfe keine Worthülse sein, sondern müsse mit Leben gefüllt werden, wofür das Treffen der Religionsgemeinschaften ein wichtiges Zeugnis sei.
Ein Zeichen der Hoffnung war dabei auch das Podiums-Gespräch mit drei SchülerInnen muslimischen, christlichen und jüdischen Glaubens der Ursulaschule, für die interreligiöses Zusammenleben keine Besonderheit, sondern gelebter Alltag ist, der von gegenseitigem Respekt, Rücksichtnahme und Toleranz geprägt ist. Zusammen mit dem Wunsch der drei, ein junges Treffen der Religionsgemeinschaften zu gründen, lässt dies viel Initiative und Gutes für die Zukunft erwarten.
EINE KLEINE FRIEDENSTRILOGIE
Dunkle Schatten liegen über der Menschheit,
Auf dem Globus Kriege, Terror, großes Leid.
Man mag an einen Gott glauben oder nicht,
Frieden und Freiheit braucht der Mensch,
wie das Licht.
GIVE PEACE A CHANCE
Der Mensch lernte aufrecht zu geh’n,
doch auch, and’re als Feind zu seh’n.
Mit Kain und Abel alles begann,
Streit und zahllose Kriege fortan.
Weltweit wüten Folterknechte,
pfeifen auf die Menschenrechte.
Die Aggression als Staatsdoktrin,
Invasoren eine Blutspur zieh’n.
Jesu' Botschaft weiterzutragen,
ist geboten in diesen Tagen.
Spielet lieber die Gitarre,
als zu tragen eine Knarre.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.
Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.
Die Leute legen ab den Neid,
die Religionen ihren Streit.
Fromme und Heiden sind vereint,
uns’re Sonne für alle scheint.
Mit oder ohne Religion,
Welt ohne Kriege die Vision.
FRIEDEN JETZT
Wir sollen zum Kriege taugen,
da reibt sich jeder die Augen.
Ein Minister ist der Ansicht,
des Volkes Wille ist es nicht.
Kriege fordern Opfer weltweit,
millionenfach unsäglich' Leid.
Zahllose Tränen sind geweint,
stoppen wir die Gräuel vereint.
Gegen den Hunger in der Welt,
nicht für Aufrüstung unser Geld.
Dem Blutvergießen ein Ende,
Völker reichen sich die Hände.
Allen Menschen Gerechtigkeit,
Leben in Frieden und Freiheit.
DIE WAFFEN NIEDER
Der Papst ist von uns gegangen,
Frieden konnt' er nicht erlangen.
Es ist uns allen aufgetragen,
den Krieg den Kampf anzusagen.
Zu viel Blut ist schon geflossen,
bitt’re Tränen sind vergossen.
Nichts rechtfertigt tödlichen Streit,
zum Ziele führt nur Menschlichkeit.
Dass Christen, Moslems und Juden
nicht länger sinnlos verbluten.
Ende der Waffenexporte,
Abrüstung an jedem Orte.
Atomwaffenfrei die Erde,
dass sie nicht zur Wüste werde.
Mit oder ohne Religion,
Frieden auf Dauer die Vision.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen