Liebe Leser*innen des Friedensblogs
Den Westfälischen Frieden als bedeutendes Ereignis unserer Stadtgeschichte kennt in Münster sicher jede*r. Aber was bedeutet die Chiffre 1648 für die Münsteraner*innen persönlich?
In einer kleinen Reihe möchte ich mich dazu mit verschiedenen Münsteraner Persönlichkeiten austauschen und ihre ganz eigenen Geschichten zum Westfälischen Frieden erfahren. Den ersten Beitrag der Reihe findet Ihr hier.
Dieses Mal haben wir bei „1648 & wir‟ Carola von Seckendorff und Cornelia Kupferschmid vom Stadtensemble Münster zu Gast. Das Stadtensemble, das ist ein besonderer Zusammenschluss von Münsteraner Kulturschaffenden. Erstmalig hatten sich die Künstler*innen im Herbst 2018 für das theaterübergreifende Stadtprojekt „24 Stunden Münster‟ zusammengefunden. Seitdem hat das Stadtensemble in unterschiedlichen Zusammensetzungen verschiedenste Projekte umgesetzt.
Für 2020 war zum Beispiel ein „Festival der Demokratie‟ geplant, das coronabedingt jedoch auf dieses Jahr verschoben werden musste und nun im Herbst 2021 stattfinden wird. Dennoch setzte das Stadtensemble bereits von Oktober 2020 bis in den Januar in der „Werkstatt Demokratie“ 18 digitale und analoge Werkstattaufführungen um. Alle Formate wurden dokumentiert und können hier abgerufen werden.
Am 28. Mai 2021 wird das Stadtensemble von 0 bis 24 Uhr im Amtsgericht eine 24-Stunden-Lesung von „Die Ermittlung‟ umsetzen. Der Schriftsteller Peter Weiss hatte „Die Ermittlung‟ unmittelbar nach dem ersten Frankfurter Auschwitzprozess, an dem er selbst als Zuschauer teilgenommen hatte, verfasst. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Amtsgericht Münster, dem Geschichtsort Villa ten Hompel und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. umgesetzt und unter anderem auch vom Friedensbüro gefördert. Weitere Informationen über die Lesung findet Ihr hier.
Aktuell lädt das Stadtensemble mit „Walk‘n Act!‟ zu einem Blind Date mit der Kunst ein. Hier kann sich jede*r für einen gemeinsamen Spaziergang mit einem Mitglied des Ensembles anmelden und dabei Tanz, Performance, Lyrik und Musik erleben – ganz exklusiv und coronakonform. Wer neugierig ist, der schaut hier vorbei.
Mehr Infos zum Stadtensemble bekommt Ihr übrigens auch in dieser Folge vom Podcast Mission Weißer Flamingo. Reinhören lohnt sich.
Und nun viel Freude mit dem Interview!
An welche drei Worte denken Sie zuerst, wenn Sie „1648‟ hören?
Der Friedensaal im Historischen Rathaus ist in Münster einer der zentralen Orte des Westfälischen Friedens. Verbinden Sie eine besondere Erinnerung oder Geschichte mit dem Friedenssaal?
Unsere Aufführung mit anschließender Diskussion „Der Ordner‟ innerhalb der Reihe „Dialoge zum Frieden‟.
Münsters Rathaus ist – gemeinsam mit dem Rathaus in Osnabrück – als „Stätte des Westfälischen Friedens‟ Träger des Europäischen Kulturerbe-Siegels. Was macht Münster Ihrer Meinung nach noch zu einer europäischen Stadt?
Die großen Kulturereignisse wie Skulptur Projekte, Schauraum, wo sich internationale Kunst in einem Ausschnitt hier sammelt
LWL-Museum
Internationale Studierende finden sich hier
Zweithöchste Beteiligung bei der Europawahl
Pulse of Europe
Ausgezeichnet als „Europaaktive Kommune‟
Welchen Ort in Münster verbinden Sie persönlich noch mit dem Thema Frieden?
Familie und unser jeweiliges „Zuhause‟
Und was ist Ihr Tipp für einen gelingenden Dialog?
Neugierig auf Andere bleiben. Fragen. Zuhören. Ich-Botschaften senden. Authentisch und bewertungsfrei bleiben. Die Wahrheit des*der Anderen gelten lassen. Nicht alles mit sich abgleichen müssen. Von sich absehen können. Immer eine Tür offen lassen. Sich Zeit nehmen, nicht bewerten sondern verstehen wollen, Sache und Emotion trennen, den Blickwinkel des*der anderen Person einnehmen.
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