Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung‟

Vom 26. Juni bis zum 25. Juli 2021 wird auf dem Überwasserkirchplatz in Münster die Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ gezeigt. Die Ausstellung würdigt anhand von 17 Biographien die große Bedeutung jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland. Die hier gezeigten Athletinnen und Athleten waren Nationalspieler, Welt- oder Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter und wurden als Idole Ihrer Zeit gefeiert. Neben den Erfolgen zeigt die Ausstellung aber auch die Verfolgungsgeschichte dieser Menschen. Nur weil sie Juden waren, wurden sie im NS-Staat ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gedrängt oder ermordet.

Die Ausstellung in Münster

Die Ausstellung wird in Münster am 25. Juni 2021 eröffnet. Das Jahr 2021 ist ein Jubiläumsjahr. Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden nachweislich auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Die Umsetzung der Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ auf einem der zentralen Plätze in Münster bietet die Möglichkeit, die Themen jüdisches Leben, Sport, Integration, Erinnern, Arbeit gegen Antisemitismus und Rassismus in diesem besonderen Jahr noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken und sichtbarer zu machen. In Münster sind viele Akteurinnen und Akteure in diesen Themenbereichen aktiv und engagiert. Gemeinsam mit einigen von Ihnen setzen wir die Ausstellung um. Die Veranstalter*innen und Kooperationspartner*innen bieten im Zuge der Ausstellung verschieden Veranstaltungen und Aktionen an. Weitere Infos hierzu findet Ihr unten. Auf dem Friedensblog und auf unserem Instagram-Account werden wir diese Aktionen und die Ausstellung vorstellen und begleiten.

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier: http://www.juedische-sportstars.de/

Eröffnungsveranstaltung

25. Juni 2021

Oberbürgermeister Markus Lewe

Sharon Fehr – Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster

Christoph Strässer – Präsident des SC Preußen 06 e. V. Münster

Dr. Henry Wahlig – Deutsches Fußballmuseum, Mitkurator der Ausstellung

Einen Bericht über die Eröffnungsveranstaltung findet Ihr hier.

Vortragsveranstaltung

Das Stadion – ein politischer Ort

30. Juni 2021, 19:00 Uhr

Veranstalter: FANport Münster

Vortrag mit dem Historiker Peter Römer von der Villa ten Hompel: Rassismus und Antisemitismus sind leider Bestandteil der Fankultur, in ihrer fankulturellen Funktion und Verwendungsweise dabei aber durchaus unterschiedlich. Anders als noch vor wenigen Jahrzehnten bleibt dies in heutigen Fankurven nicht unwidersprochen. Doch dachte man einige Jahre, dass die Ultra-Bewegung den Einfluss des rechten Flügels der als überaltert geltenden Hooligan-Kultur zurückdrängen würde, treffen in deutschen Fankurven inzwischen Gegensätze aufeinander. Zudem sind Schnittstellen und Übergänge entstanden, die kritisch einzuordnen sind. Relativ neu dabei ist ein öffentlichkeitswirksames Sendungsbewusstsein von Hooligans, die sonst Wert auf konspirative Strukturen legen und sich inzwischen ebenso selbstverständlich bei politischen Demonstrationen zeigen wie in und um die Stadien. Nicht zuletzt kommt Ihnen eine bedeutende Rolle im Zuge der „Querdenken“-Proteste zu. Diese Prozesse analysiert und ordnet der Vortrag ein – denn was fankulturell passiert, hat eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung.

Ort: Präsenzveranstaltung des FANport Münster im Preußenstadion. Treffpunkt um 19 Uhr ist der FANport, Hammer Str. 302, 48153 Münster.

Kontaktdaten und alle weiteren Infos gibt es hier.

Werkstattgespräch

„Überdehnen und Verbiegen‟ – Sport und Spiel, Körper- und Führerkult in der NS-Zeit

1. Juli 2021, 14:30 Uhr

Veranstalter: Gegen Vergessen Für Demokratie e.V. Münsterland

Ein Werkstattgespräch junger Menschen zu historischen Recherchen im Münsterland.

Moderation: Dr. Philipp Erdmann, Stadtarchiv Münster und Stefan Querl, Geschichtsort Villa ten Hompel

Von den Schulen dabei: Junia Dierker (Ratsgymnasium Münster), Severin Bohn (Schillergymnasium) und Victoria Skalec (Friedensschule)

Unseren Blogbeitrag zum Werkstattgespräch findet Ihr hier.

Podiumsveranstaltung

Jüdischer Sport in Deutschland und im Münster der 1930er Jahre

5. Juli 2021, 19:00 Uhr

Veranstalter: FANport Münster

Prof. Lorenz Peiffer: Jüdischer Sport in Deutschland – Veränderungen nach 1933
Gisela Möllenhoff: Sport im Abseits in Münster während der NS-Zeit
Jan Becker: „Spurensuche“ – ein Projekt für Schüler*innen und Jugendliche über Sport in Münster während des Nationalsozialismus

Moderation: Edo Schmidt, FANport Münster

Eine Podiumsveranstaltung mit Kurzvorträgen und anschließender Diskussion.

Ort: Gemeindesaal der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser, Katthagen 2, 48143 Münster.

Aufgrund der begrenzten Teilnehmer*innenzahl ist eine Voranmeldung per Mail an fanport@outlaw-ggmbh.de erforderlich.

Weitere Informationen erhaltet Ihr auf der Homepage vom FANport Münster.

Workshop

Achtsam statt neunmalklug – damit Ausgrenzung im Sport(verein) keine Chance hat!

13. Juli 2021, 18:30 bis 21:00 Uhr

Veranstalter: Stadtsportbundbund Münster e.V.

Menschenverachtendes Verhalten: Erkennen, benennen und handeln.

Zielgruppe: Der Online-Workshop richtet sich an ehren-oder hauptamtlich Tätige und Verantwortliche im Sport.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findet Ihr hier.

Online-Workshop

Kommunikatives Training gegen Parolen und Populismus im Sport

14. Juli 2021, 18 bis 21:30 Uhr

Veranstalter: Evangelischer Kirchenkreis Münster

In diesem Online-Workshop beschäftigen sich die Teilnehmenden mit rassistischen und rechtspopulistischen Parolen, ordnen sie zu und interpretieren sie. Die Teilnehmenden sollen so dazu befähigt werden, sich mit Mut und Nerven gegen rechtsradikale Zumutungen zur Wehr zu setzen, dagegen zu halten, ohne selbst der Gefahr des Populismus und der Parolen anheim zu fallen.

Referentin: Dr. Heike Plaß

Eine Anmeldung ist bis Freitag, 09.07.2021, beim Referat Erwachsenenbildung des Evangelischen Kirchenkreises Münster möglich: Tel. 0251 / 51028-530, E-Mail erwachsenenbildung@ev-kirchenkreis-muenster.de

Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier.

Integration durch Sport

Integration durch Sport (IdS) beschreibt das Bundesprogramm, welches u.a. „Stützpunktvereine‟ einschließt, die Integration durch Sport in Münster leben und umsetzen. Dieses Wissen wurde vom Stadtsportbund Münster, gemeinsam mit dem Bundesprojekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte – Sport, Sprache, Integration‟ vom Amt für Schule und Weiterbildung, in einer Broschüre gesammelt und steht allen (Vereinen) zur Verfügung, die sich ebenfalls in dem Bereich engagieren möchten.

Des Weiteren bietet der Stadtsportbund Qualifizierungsangebote beispielsweise zu den Themen „Vielfalt im Sport‟ und „Rassismus im Sport‟ an. Personen mit Zuwanderungsgeschichte bereichern die Sportwelt als Übungsleiter*innen, Sportler*innen und ehrenamtlich Tätige. In vielen Qualifizierungsangeboten besteht die Möglichkeit zusätzliche (Lern-)Räume zu schaffen, um beispielsweise Theorien und Hintergründe besser erklären zu können. So z.B. in der im Sommer angebotenen Übungsleiterausbildung für Männer mit und ohne Migrationshintergrund.

Als Ansprechpartnerin für die Projekte des Stadtsportbundes steht Kathrin Dette, Fachkraft Integration durch Sport (IdS), zur Verfügung: Tel. 0251/3 03 34, E-Mail k.dette@ssb.ms.

Projekt „Spurensuche“

„Spurensuche“ ist ein gemeinsames Projekt vom FANport Münster und dem Lernort Preußenstadion für Jugendliche und Schüler*innen. In Gruppen durchqueren die Teilnehmenden Münster auf vier unterschiedlichen Routen, auf denen sie die Biografien einiger jüdischer Bürger*innen nachverfolgen können, die in den 1930er Jahren in Münster lebten und hier Sport trieben. Es werden auch Informationen über die Sportvereine in der NS-Zeit in Münster sowie über einzelne Funktionäre mit NS-Zugehörigkeit gegeben. Jugendlichen und Schüler*innen soll so vermittelt werden, wie jüdisches Leben in Münster im Nationalsozialismus eingeschränkt wurde und unter welchen Umständen es Juden und Jüdinnen in Münster überhaupt noch möglich war, Sport zu treiben.

Alle weiteren Infos zum Projekt „Spurensuche“ findet Ihr auf der Website des FANports Münster. Ansprechpartner für das Projekt ist Jan Becker (Tel.: 01512-7253946, E-Mail: Jan.Becker@outlaw-ggmbh.de oder Lernort.Preussenstadion@outlaw-ggmbh.de).

Das Netzwerk

Veranstalter der Ausstellung sind der SC Preußen 06 e.V. Münster, Gegen Vergessen Für Demokratie e.V. Münsterland, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., der Stadtsportbund Münster e.V., das katholische Stadtdekanat Münster, der Evangelische Kirchenkreis Münster und die Stadt Münster/ Münster Marketing/ Friedensbüro.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Münster, dem Geschichtsort Villa ten Hompel, dem FANport Münster, dem Fanprojekt Preußen Münster e.V., der Katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen-Überwasser, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., Spuren Finden e.V., dem Stadtarchiv Münster und dem Projekt „Sport, Sprache, Integration“ beim Amt für Schule und Weiterbildung der Stadt Münster statt.